
1910
Die Wohnungsnot in Wien am Beginn des 20. Jahrhunderts ist in ihrem drastischen Ausmaß heute kaum nachzuempfinden. Überteuerte winzige Mietwohnungen, die sich Mieter aus Kostengründen mit Bettgehern teilen mussten, prägten das Leben der Unterschicht. (…)
Selbst im Vergleich zu den sonst auch nicht rosigen Zuständen in anderen Teilen Europas, war Wien ein besonderer Fall der Massenverelendung. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass sich der Begriff „Wiener Krankheit“ zu einem international gebräuchlichen Wort für die Tuberkulose entwickelte. (…)
Ab dem Jahr 1910 häuften sich in den k.u.k Hauptstädten Budapest und Wien Mieterstreiks und Mieterrevolten. Diese Zustände erzwangen 1917 die ersten kaiserlichen Mieterschutzverordnungen und 1922 ein Mietengesetz, das diesmal im positiven Sinne beispielgebend für die Sozialgesetzgebung Europas wurde.
2024
Der kommunale Wohnbau und die soziale Wohnbaupolitik haben in Wien eine mehr als 100-jährige Tradition. Ziel war es, einer breiten Bevölkerungsschicht leistbare Wohnungen mit hoher Qualität zur Verfügung zu stellen. Geschaffen wurden seither Wohnhausanlagen mit Kindergärten, Schulen, Büchereien und Gemeinschaftseinrichtungen.
Diese Tradition wurde mit dem geförderten Wiener Wohnbau fortgesetzt. Die Wiener Wohnbauförderung ist heute eines der wichtigsten Instrumente, um mit der steigenden Nachfrage durch das Bevölkerungswachstum in Wien auch in Zukunft ein ausreichendes Angebot an erschwinglichem Wohnraum sicherzustellen.
Quelle: Wohnservice Wien
2040
Bürger*innen-Beteiligung auf Basis des Masterplans ist heute zu einem elementaren und standardisierten Bestandteil von Planungsprozessen der Wiener Stadtteilplanung geworden. Die im Masterplan Partizipative Stadtentwicklung formulierten Anwendungs-Kriterien erlauben eine nachvollziehbare und transparente Durchführung von Beteiligungsverfahren im Zusammenhang mit Stadtplanung; frühzeitig, schon weit vor den in der Wiener Bauordnung verankerten Informationspflichten und Möglichkeiten zur Stellungnahme. Bürger*innen können ihre Bedürfnisse und Anregungen bereits in der Konzeptphase einbringen und die Planung gewinnt durch das lokale Wissen der Beteiligten.
Quelle: Blog Stadtentwicklung Wien
Quelle: Mieterschutz Wien
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