


Emilie Flöge erlernte die Schneiderei. Mit ihren beiden Schwestern Helene und Pauline betrieb sie zunächst in der Neubaugasse einen Modesalon. 1904 übersiedelte die Werkstätte in die Casa piccola, in der die Schwestern am 1. Juli den Modesalon “Schwestern Flöge” eröffneten. Den Auftrag für Umgestaltung und Ausführung der Innenarchitektur der im ersten Stock des Hauses liegenden Geschäftsräume erhielt die Wiener Werkstätte. Die in Schwarz-Weiß gehaltene, streng geometrische Einrichtung setzten Josef Hoffmann und Kolo Moser als Gesamtkunstwerk der Avantgarde um. (…)
Mehrmals im Jahr reiste Emilie Flöge in die Modemetropolen Paris und London, um sich über die aktuellen Modetrends zu informieren und neue Stoffe zu entdecken. Der Salon der Schwestern Flöge führte aber auch Entwürfe für die von Eduard Wimmer-Wisgrill geleitete Modeklasse der Wiener Werkstätte aus, ebenso entwarfen Gustav Klimt und die Architektin Liane Zimbler Modelle für den Salon Flöge. Als Model stellte Emilie Flöge zudem ihre eigenen Kreationen vor. Der Modesalon galt als einer der vornehmsten und exklusivsten Wiens und beschäftigte zeitweise 80 Schneiderinnen und drei Zuschneider.
Quelle: Wien Geschichte Wiki
