
Der aus Forth bei Nürnberg stammende Alfred Abraham Gerngroß (1844–1908), der beim 1863 gegründeten Herzmansky den Kaufmannsberuf gelernt hatte, gründete am 26. September 1879 mit seinem jüngeren Bruder Hugo (1857–1929) ein Stoffgeschäft in der Mariahilfer Straße 48, Ecke Kirchengasse. Nach kurzem Konkurrenzkampf mit seinem ehemaligen Arbeitgeber August Herzmansky versuchten die beiden Unternehmen zusammenzuarbeiten, wodurch sich jedoch kein Erfolg einstellte, weswegen diese Verbindung 1881 wieder aufgelöst wurde. Durch anschließenden Erfolg konnte die Firma im Lauf der Zeit 13 benachbarte Häuser erwerben. Im Jahr 1883 wurde das Unternehmen in eine Gesellschaft umgewandelt, das Geschäft entwickelte sich zum größten Warenhaus Wiens und in Folge zum größten Kaufhaus der Monarchie.
Von 1902 bis 1904 erbauten Ferdinand Fellner und Hermann Helmer (Büro Fellner & Helmer) eine neue fünfstöckige Betonständerkonstruktion an der Mariahilfer Straße. Die Außenfassade stammte von Fellners Sohn Ferdinand III. Das Gebäude enthielt fünf Aufzugsanlagen und eine Rolltreppe. Nach dem Tod von Alfred Gerngroß wurde die Firma von seinen Söhnen Albert (1874–1972), Robert (1876–1942 in der Shoa) und Paul (1880–1954) übernommen und mit 22. Dezember 1911 in eine Aktiengesellschaft, firmierend unter A. Gerngross A.=G. umgewandelt. In den besten Zeiten hatte das Kaufhaus etwa 1600 Angestellte. Das Gebäude erhielt 1926 einen Leuchtturm als Bekrönung.
Quelle: Wikipedia
