
Von 1895 bis 1900 studierte Eugenie Schwarzwald in der Schweiz Philosophie, Literatur und Pädagogik – in einer Zeit also, als an österreichischen Universitäten Frauen noch nicht zum Studium zugelassen waren. (…)
Von Eleonore Jeiteles übernahm sie 1901 gegen eine Ablöse das Mädchenlyzeum 1 am Franziskanerplatz 5 und erweiterte dieses allmählich zu einem Schulzentrum (anfangs auch noch mit Kindergarten und Volksschule, später Gymnasial- und allgemeine Fortbildungskurse). Ab 1911 beinhaltete dieses Zentrum auch ein achtklassiges Mädchenrealgymnasium und war die erste Schule in Österreich, an der Mädchen maturieren konnten. (…)
Es gelang ihr, namhafte Persönlichkeiten als Lehrer und Vortragende an ihren Schulen und Fortbildungskursen zu verpflichten, etwa Oskar Kokoschka für Zeichnen, Adolf Loos für Architektur, Egon Wellesz für Musik, Hans Kelsen für Soziologie (möglicherweise auch für Volkswirtschaftslehre) und Otto Rommel für Literatur. (…)
Zudem stellte sie Personen wie Arnold Schönberg und Karl Kraus Räumlichkeiten und Infrastruktur zur Verfügung, damit diese eigene Projekte verwirklichen konnten. (…)
Die Wohnung des Ehepaars Schwarzwald im 8. Bezirk war Treffpunkt junger Talente und bereits etablierter Persönlichkeiten des Kulturlebens, wie beispielsweise Oskar Kokoschka, Jakob Wassermann, Carl Zuckmayer und Hermann Broch; in ihren Sommerkolonien, Landheimen und Gemeinschaftsküchen trafen sich unter anderem Karl Popper, Manes Sperber, Arnold Schönberg und Robert Musil.
Quelle: Wien Geschichte Wiki
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Verein Wiener Handelsakademie für Mädchen zur Förderung der höheren kommerziellen Frauenbildung
Verein zur Förderung der höheren Kommerziellen Frauenbildung. in Wien. Bericht 1908
